mein Dach blieb - wie anscheinend ein Haufen anderer auch - irgendwann in der gekippten Stellung stehen. D.h. der hintere Teile hat sich verklemmt, so dass beim Versuch das Dach zu schließen, der Motor mit zu hoher Stromaufnahme aufgibbt und wieder öffnet. Nach dem 10. Versuch gibt die Mechanik des hinteren Teils endgültig auf und von nun an bewegt sich nur noch der vordere Teil - schließen tuts allerdings auch nicht. Nach auwändiger Recherche habe ich eine Anleitung gefunden, die dass Schließen und Stilllegen des hinteren Teil beschreibt. Die Reparatur des Daches beim freundlichen wurde mit 3600€ veranschlagt.
Zeitaufwand: 3-4h, wenn weniger versiert eher 5-6h
Werkzeug: Flacher Schraubendreher, Torx 25, Dremel mit Trennscheibe
Geschick: Bei solchen Sachen bin eher vorsichtig, habe Mechaniker gelernt und Fahrzeugtechnik studiert -> einem Laien würde ich die Nummer nur bedingt empfehlen
1. Verfahren des Daches in die aufgestellte Position
Falls das Dach nicht sowieso in dieser Position steht, ist die Dachkonsole vorsichtig herauszuhebeln (das Ding in dem der SD Schalter ist) Die Klammern befinden sich in Fahrtrichtung hinten - wer vorn hebelt, bricht was ab. Im Bordwerkzeug befindet sich eine Inbuskurbel, mit deren Hilfe sich das Dach manuell verfahren läßt. Das Ding ist ungeeignet deshalb lieber eine kleine Knarre mit passendem Inbusbit verwenden.
2. Ausbau des vorderen Glasdeckels
Der Deckel ist mit je 3 Torx 25 Schrauben in der Aufstellmimik befestigt. Diese befinden sich hinter dem Faltenbalg. Dieser kann von hinten nach vorn fahrzeugseitig vorsichtig abgehebelt werden. Der vollständige Ausbau von dem Ding ist nicht erforderlich. Wenn das Dach noch nie durch undichtigkeit oder Windgeräusche auffällig wurde macht es Sinn, sich die Position der Schrauben zu markieren, evtl durch Kratzen um die Unterlegscheibe.
3. Schließen des hinteren Dachteils
Wir Kurbeln jetzt von Hand die Gesamte Mimik in die vollständig geöffnete Position. Die Richtung ergibt sich von selbst. Ungefähr am Begin des letzten Drittels der vorderen Öffnung finden sich die beiden Mitnehmer des hinteren Glasteils (also einer pro Seite). Die Dinger sind wie alles aus schwarzem, veripptem Plastik und so lang wie ein iphone. Wir stellen uns in das nicht vorhandene Dach und schieben diese Teile gegen Fahrtrichtung mit unseren Daumen nach hinten bis es nicht mehr geht. Das Dach ist jetzt zu.
4. Deaktivierung der hinteren Mechanik
An den oben beschriebenen Teilen findet sich von oben betrachtet ein Drahtbügel der den unteren Teil der Führung fixiert. Drahtbügel nehmen wir ab und fummel den unteren Teil der Führung raus. Das geht zerstörungsfrei auch wenn es sich anfangs nicht so anfühlt. In Fahrtrichtung vorn haben die Mitnehmer einen dreieckigen Fortsatz den es zu entfernen gilt. Dazu schneiden wir mit der Dremeltrennscheibe entlang der unteren Fläche die auf der Schiene liegt ein, so weit es geht, und brechen den verblieben Teil des Dreieecks ab.
5. Glasdeckel wieder drauf
Jetzt fahren wir das ganze von Hand wieder nach vorn in die gekippte Position. Achtung! Hierbei verklemmt sich die mittlere Teil der Regenrinne am hinteren Dachteil. Das kann später nicht mehr passieren, da die Rinne vom vorderen Dachteil in Position gehalten wird. Also beim Vorfahren das Ding mit der Hand runterhalten.
Ansonsten selbsterklärend aber dennoch viel Spaß, insbesiondere die vorderen Schrauben sind ein Heidenspaß. Anschließend die beiden Faltenbälge wieder aufstecken und das Dach nach BA initialisieren.
Jetzt geht alles wieder und falls nicht übernehme ich nicht die geringste Verantwortung, da es sich hier nur einen Erfahrungsbericht handelt und nicht um eine Anleitung. Wer selbst versucht, sein Auto zu reparieren, tut dies auf eigene Verantwortung.
Die gesamt Dachkonstruktion kann nur als Scherz gemeint sein und gehört dem Konstrukteur der das Ding verbrochen hat links und rechts um die Ohren gehauen.
Insegesamt muss man sagen, dass der Hersteller sich hier aus der Verantwortung stiehlt. Dass es nicht unbegrenzt Kulanz gibt leutet jedem ein. Wenn jedoch wie in diesem Fall die Konstruktion als solcher ihre Untauglichkeit unter Beweis gestellt hat, muss der Schaden aus meiner Sicht durch den Hersteller getragen werden - egal wann er eintritt.
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