aus einem besonderen und auch für mich unerwarteten Anlass habe ich mir mal ein paar
Gedanken über das schöne Wort „Treue“ gemacht.
Lassen wir erst mal Wikipedia sprechen:
Treue (mhd. triūwe, Nominalisierung des Verbs trūwen "fest sein, sicher sein, vertrauen,
hoffen, glauben, wagen" ) ist eine Tugend, welche die Verlässlichkeit eines Akteurs
gegenüber einem anderen, einem Kollektiv oder einer Sache ausdrückt. Sie basiert
auf gegenseitigem Vertrauen und/oder Loyalität, ist aber nicht der Beweis dafür,
dass der Gegenstand der Treue ihrer auch würdig ist (vgl. Nibelungentreue).
Soweit, sogut. Oder so schlecht. Da in oben angeführter Definition der Begriff „Sache“ wohl
die berühmte „höhere Sache“ anspricht, und nicht Sache im Sinn von „Ding“ kann man also einem
Gegenstand wie einem Auto niemals untreu werden.
Aber wie ist das mit einer Automarke, der man acht Jahre lang treu ist (oder war)?
Und bilden die Nutzer einer Automarke nicht irgendwie ein Kollektiv?
Tun sie natürlich nicht. Automarken sind Ausdruck einer bestimmten finanziellen Situation
ihrer Besitzer, deren technischer Vorlieben, Geschmacksvorlieben und ihrer individuellen
Selbstdarstellungswünsche.
Kommen wir zu einem Auto-Forum. Zum x3-treff beispielsweise.
Sind wir ein Kollektiv?
Im engeren Sinn wahrscheinlich nicht. Aber viele Stamm-User fühlen sich in mehr als einer
Hinsicht und mehr als nur durch die gemeinsame Automarke verbunden,
selbst wenn es nur darum geht, gemeinsam den Skihang in Masserberg hochzubrettern.
Und es gibt ja bekanntermaßen nach den zahlreichen Treffen, die stattgefunden haben, noch vielerlei andere,
sogar zahlreiche freundschaftliche Verbindungen. Betrachten wir dazu den engen, kollegialen und vertrauensvollen
Zusammenhalt der Moderatoren untereinander – da sind wir von einem Kollektiv schon gar nicht mehr so weit entfernt.
So, jetzt der ganz kurze Sinn dieser langen Rede:
Dem Auto-Typ X3, dem Ding also, werde ich untreu (was ja per Defintion gar nicht geht.
Dem Kollektiv, unserem schönen, kleinen und feinen X3- Forum aber nicht.
Viele von Euch wissen, dass ich vor über 7 Jahren den X3-Treff gemeinsam mit ein paar überaus netten Menschen,
die hier immer noch fleißigst – sogar als Moderatoren – beteiligt sind, mitbegründet habe.
Kein einziger Tag verging in dieser Zeit, an dem ich hier nicht in der einen oder anderen Form zugange war.
Und es täte mit in der Seele weh, müsste ich daran was ändern.
Aber glücklicherweise haben mir alle meine Mit-Moderatoren versichert, dass sie mir in diesem Forum nach wie vor den Rücken stärken wollen.
Tja, und jetzt muss ich wohl mit der Antwort auf die Frage aller Fragen herausrücken: Was habe ich gekauft...
Es ist ein Kia Sorento, 2,2 CRDi, AWD , Sechs-Gang-Automatik, 197 PS, Modell 2013 , Vorführwagen mit knapp 5000 Kilometer.
Die Ausstattungs-Variante „Spirit“ beinhaltet so ziemlich alles, was ich persönlich mir an Zubehör nur vorstellen kann.
Dazu kommen zwei Zusatz-Pakete, die u. a. 19-Zöller und adaptives Kurvenlicht, Memory-Sitze, beheizbares Lenkrad,
beheizbare Rücksitze und Spurhalte-Assistent beinhalten. Was meine Frau ganz praktisch findet, ist, dass sich das
Auto selbst einparken kann. Die vorderen Ledersitze sind nicht nur beheizbar, sondern auch per Klimaanlage belüftbar.
Trotzdem muss ich Euch gestehen, dass ich mich von meinem heiß geliebten BMW X3 nach 5 Jahren schweren Herzens getrennt habe.
Wenn tatsächlich "schweren Herzens", warum dann nicht wieder ein X3? – werden sich einige von Euch fragen.
Dies ist ganz einfach zu beantworten: Ich wollte den X3 verkaufen, solange ich auf dem freien Markt noch einen halbwegs anständigen Preis erzielen kann.
Tatsächlich habe ich in den letzten 30 Jahren kein Auto (außer eben diesem letzten X3) noch nie länger als dreieinhalb Jahre gefahren.
Und da ich mir langsam Gedanken über meine "späteren" Jahre mache, schwebte mir ein richtig gut ausgestattetes Fahrzeug mit Automatik vor,
das mühelos einen Caravan ziehen kann.
Bei BMW gehen für einen X3 mit allen Extras mal flott mehr als 70 000 Euro über den Tresen.
Da konnte und wollte ich nicht mehr mithalten.
Wer allmählich auf einen „gewissen“ Lebensabschnitt zugeht, sieht einige Dinge gelassener,
Manches – wie Prestige zum Beispiel – ist für ihn nicht mehr ganz so wichtig.
Dazu kommt, dass mir der Sorento - neben dem X3 – schon immer ganz gut gefallen hat.
Und als ich in der Mittagspause mit meinem Sohn, SiteAdmin Daniel
mal schnell zum Händler rübermarschiert bin und mich ein rabenschwarzer,
fast neuer Sorento in der Ausstattungs-Variante
"Spirit" freundlich angelacht hat, hab ich beim KIA-Händler kurzerhand zugegriffen.
Von jener Arroganz, die mir in einem „anderen“ hiesigen Autohaus bei der Frage nach einem guten Gebrauchten F 25 entgegenschlug,
ist beim KIA Händler hier vor Ort keine Spur. Aber dies nur nebenbei.
Dieser Würfel war also schnell gefallen. Und ich muss Euch sagen, dass ich bis jetzt den Kauf nicht bereut habe.
Das Auto fährt sich sehr gut, das Raumangebot ist für mich ungewohnt großzügig.
Tja: Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Ihr dürft mich hauen ☺
Aber eines muss ich noch sagen: Thema dieses, unseres Forums ist und wird der X3 aus dem Hause BMW sein.
Daran wird sich nichts, aber auch gar nichts ändern.
Ihr dürft in diesem Thread gerne ein wenig über KIA ablästern und ich werde es grinsend hinnehmen.
Werde Euch höchstens fragen, welches andere Auto außerdem noch sieben Jahre Garantie hat.
Aber dann ist wieder, wie bisher, X3 angesagt.
Danke für Eure Aufmerksamkeit. Und gute Fahrt Euch allen!!
PS: Ich habe vor kurzem hier im Forum mal über "upsizing durch downgrading" gesprochen. Das war es, was ich gemeint hatte
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