in Krisenzeiten wie momentan, in denen auch ein zunehmendes Sterben diverser Autohändler und -werkstätten prognostiziert wird, kann ich nur jedem raten: Ruft evtl. Guthaben aus Kulanzzahlungen möglichst zeitnah ab, lasst sie nicht bis zum nächsten Werkstattbesuch stehen. Sonst schaut Ihr evtl. in die Röhre, auch dann, wenn BMW auf der Werkstatt drausteht.
Meine Erfahrungen:
Vor etwa zwei Jahren wurde an meinem letzten 5er touring eine gebrochene Sitzhalterung ausgetauscht. Nach einigen Wochen informierte mich mein Händler, dass BMW dem Kulanzantrag entsprochen habe und 250 Euro auf meinen Kundenkonto gutgeschrieben seien. Nachdem mein Pkw sehr zuverlässig war, musste ich danach lange nicht in die Werkstatt. Erst etwa drei Monate nach der Kulanzgutschrift erfuhr ich zufällig, dass über den Händler kurz zuvor das Konkursverfahren eröffnet worden war - er hatte sich durch sein Rennsportengagement wohl finanziell übernommen.
Meine Recherche ergab, dass BMW von der Konkurseröffnung natürlich wusste, aber trotzdem nicht an mich direkt auszahlte - natürlich aber auch nicht cash an den Händler. Man muss vielmehr davon ausgehen, dass BMW die Kulanzleistung mit eigenen Forderungen saldiert und somit den eigenen Verlust aus dem Konkurs um diese 250 Euro minimert hat. Trotz umfangreichen Schriftwechsels verweigerte BMW beharrlich die nachträgliche Kulanzzahlung an mich mit der zweifelhaften Begründung, man habe bereits an den Händler gezahlt. Auch die Intervention des ADAC blieb letztlich erfolglos; Kulanzzahlungen können nicht eingeklagt werden.
18 Jahre BMW-Kundenverbindung und mehrere Neu- und Jahreswagen waren für BMW kein Grund, für vergleichsweise lächerliche 250 Euro einen treuen Kunden zu halten. Wenn ich an diese Geschichte denke, wundere ich mich, dass ich mir in diesem Sommer wieder ein (gebrauchtes) weiß-blaues Fahrzeug gekauft habe. Mein X3 von Privat war aber extrem günstig und ist halt schon ein geiles Fahrzeug ...
Viele Grüße
Eberhardl
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