Südlich der Elbe, vor den Toren Hamburgs, liegt diese Ferienregion mit ihren 10 Millionen Obstbäumen. Von Mitte April bis weit in den Mai hinein verwandeln zartrosa und weiße Blüten Europas größtes Obstanbaugebiet in eine herrlich duftende Märchenlandschaft. Mit dem Rad entdeckt man das flache Land zwischen Buxtehude und Stade am eindrucksvollsten
So idyllisch wohnten wir in Buxtehude im empfehlenswerten, kleinen Hotel "Zur Mühle" direkt am Fleet mit Blick auf den historischen Ewer "Margareta"
http://www.hotel-buxtehude.de/
Die Altstadt von Buxtehude - ein wahres Schmuckstück mit viel
liebevoll gepflegten Fachwerk
Typischer, gepflegter Altländer Bauernhof am Ortseingang in Jork
Die Prunkpforten (danke Rita!), aufwändig verziert und oft mit lateinischen Sprüchen versehen, waren einst der Stolz der Altländer Bauern
Eine weitere Prunkpforte im Nachbarort Estebrügge
Der historische Hafen von Borstel, einem Ortsteil von Jork. Der Hafen ist seit dem Bau des Hochwasserdamms
nach der großen Flutkatastrophe von 1962 von der Elbe abgeschnitten
Die romantische Kirche von Borstel. Der Kirchturm ist, wie oft hier, aus Holz.
So verhinderte man, dass die Türme in den weichen Moorboden einsanken
Das mit Schnitzereien verzierte Gestühl in der Borsteler Kirche. Die alteingesessenen Familien hatten ihre eigene, gekennzeichnete Bank
Nette Geste: Beim Verlassen der Kirche gibt's einen Apfel als Wegzehrung
Blütenpracht im alten Kirchhof
Auf dem Ausflug mit der Fähre von Finkenwerder nach Hamburg St. Pauli Landungsbrücken
Bummel durch die alte Hansestadt an der Elbe
Rückfahrt nach Finkenwerder. Hier das schwimmende Schiffsmuseum von Övelgönne, dahinter die bescheidenen
Häuschen der nicht ganz so gut situierten Hamburger......
Hier haben uns Günni und Rita hingeführt: Das "Alte Fährhaus" an der Este in Hamburg Cranz, nur wenige Kilometer von Jork entfernt.
Links neben dem kleinen Fensterchen neben der Tür kann man die Hochwassermarke von 1962 sehen
Gleich werden Fischplatten und andere kulinarische Köstlichkeiten serviert. Den herrlichen Blick auf
die Lühe gibt's gratis dazu
http://www.altes-faehrhaus-cranz.de/haus.htm
Günni zeigt uns, wo der Hammer hängt. Nämlich ziemlich weit oben - zumindest beim Este-Sperrwerk
Ein Hauch von Holland: die weiße Hogendiekbrück in Steinkirchen
bei Jork
Abends bei der Rückkehr ins Hotel: ein rotes Schätzchen
(Jaguar E-Type aus den Fünfzigern)
Tschüss Rita und Günni! Es war schön bei Euch im hohen Norden.
Wir kommen mal wieder......
Blütenzauber im Alten Land
Der Text meines Kollegen Peter Mross bezieht sich auf die Zeit der Obstblüte im Alrten Land. Die Fotos "hinken" also zeitlich etwas hinterher....
Vergesst nicht zu tanken!", ruft uns die Verkäuferin eines kleinen Standes an der Straße zwischen Lühe und Steinkirchen zu. Wir steigen verdutzt von den Rädern. Tanken? Wir sind doch Radler! "Ihr braucht Vitamine, und die könnt ihr bei mir tanken," erklärt die junge Dame. "Probiert doch mal unseren Apfelsaft!" Aha, daher weht der Wind! Doch der Saft schmeckt wirklich köstlich, und der selbstgebackene Butterkuchen ist mindestens genauso lecker!
Bis zur nächsten Apfel-Ernte ist es allerdings noch ein paar Monate hin. Im Augenblick befinden sich die saftig-süßen Früchte sozusagen noch im "Urstadium": als zartrosafarbene Blüten an den zahllosen Apfelbäumen im Alten Land vor den Toren Hamburgs.
Wir rollen weiter auf schmalen Straßen durch schier endlose, blühende Obstgärten. Wie gelbe Teppiche leuchten Butterblumen unter den Bäumen, auf Wiesen und an Wegrändern.
Staunend stehen wir immer wieder vor mächtigen reetgedeckten Bauernhäusern mit den reich verzierten Prunkpforten.
Sorgsam gepflegte Fachwerkkirchen, Windmühlen, schließlich sogar eine hölzerne Zugbrücke über die Lühe - irgendwie erinnert uns das Alte Land an Holland. Und da liegen wir gar nicht so verkehrt: Holländische Siedler waren es, die das Land im 12. Jahrhundert urbar gemacht hatten und durch Deichbau vor Sturmfluten schützten.
Este und Lühe, die kleinen Nebenflüsse der Elbe, ziehen sich in unzähligen Windungen durchs Alte Land. Wanderungen und Radtouren auf ihren Deichen sind besonders beliebt. Kleine Boote tuckern vorbei, blökende Schafe grasen friedlich unter blühenden Obstbäumen. Nur an Wochenenden, wenn bei gutem Wetter die Tagesausflügler aus Hamburg und Bremen wie Bienen ausschwärmen, herrscht auf den Deichen schon mal Hochbetrieb.
Gut, dass die Natur so schlau war, das Frühlingsspektakel über einige Wochen zu verteilen: Kirschen, Äpfel und Birnen blühen nacheinander! So verteilt sich auch der Touristenstrom ganz gut.
Als wir ins "Herz des Alten Landes", nach Jork, kommen, wird gerade kräftig gefeiert. Das alljährliche Blütenfest am ersten Wochenende im Mai (2007 am 5./6. Mai) hat zahlreiche Besucher in den schmucken Ort gelockt. Auf einer kleinen Bühne neben dem prächtigen Gräfenhof zeigen Volkstanzgruppen in wunderschönen Altländer Trachten ihre Kunst. Höhepunkt ist die alljährliche Wahl der Blütenkönigin.
Eine halbe Radstunde von Jork entfernt liegt die "Hase-und-Igel-Stadt" Buxtehude. Wir schlendern durch romantische Altstadtgassen, gemütliche Cafés laden überall zur erholsamen Rast ein.
Ein weiterer Höhepunkt der Reise kreuz und quer durchs Alte Land ist ein Besuch in Stade. Die 1000-jährige Hansestadt an der Schwinge zählt zu den schönsten Städten Norddeutschlands. Behutsam wurde das mittelalterliche Stadtbild restauriert. Beim Rundgang über die kopfsteingepflasterten Gassen fühlt man sich um Jahrhunderte zurückversetzt. Fachwerkgiebel reiht sich an Fachwerkgiebel. Besonders sehenswert sind der mächtige Schwedenspeicher, die barocke Kirche St. Cosmae, der hölzerne Kran am Fischmarkt und natürlich das Bürgermeister-Hintze-Haus im hübschen Stil der Weser-Renaissance.
Nach dem Stadtbummel sitzen wir im historischen Hafen in einem der zahlreichen Restaurants und stärken uns mit traditioneller, süß-saurer Altländer Hochzeitssuppe, Finkenwerder Kutterscholle und zum Nachtisch gibt's Pfannkuchen mit Kirschen - lecker!
Auf dem beliebten Elbradwanderweg geht's dann am Deich entlang mit Blick auf den breiten Strom zurück ins Alte Land. Man kann es sich an einem der Sandstrände oder am Elbdeich gemütlich machen und die vorbeiziehenden Schiffsriesen aus aller Welt bestaunen.
Wer sich nach so viel Ruhe auch mal Großstadtluft um die Nase wehen lassen will - kein Problem! Nur eine knappe Stunde braucht der Katamaran "ElbeCity-Jet" vom Elbanleger Lühe bis zu den Landungsbrücken von St. Pauli - und damit ins Herz des Hamburger Hafens!
Ein Musical-Besuch? Noch immer steht der "König der Löwen" auf dem Programm. Ein bisschen Shoppen in der Mönckebergstraße, ein kurzer Streifzug über die "sündige Meile" der Reeperbahn. Dann zieht es uns wieder zurück in unser kleines Hotel im Alten Land. Süßer Blütenduft empfängt uns. Und das Säuseln eines lauen Lüftchens in den Obstbäumen wiegt uns in den Schlaf. Welch Balsam für die Seele!
Fotos: Franz K. Schneider
Text: Copyright Peter Mross
Mit freundlicher Gehehmigung von Peter Mross, Reisejournalist,
Barnstedt
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