Zunächst mal zum Verständnis:
Vor etwa 2 Wochen nach einer Hochgeschwindigkeitsfahrt (210 km/h bei ca. 3.600 U/min) leuchtete die DDE Leuchte auf und der Motor lief ohne Leistung aus ... Das Fahrzeug ist ein X3, E83, 3.0D Automatik, BJ 2004 mit dem M57N2 Motor.
Haben den Wagen dann heim zur Kapelle geschleppt und zunächst mal nach möglichen Fehlerursachen recherchiert. Ergebnis ... Verdacht auf Steuerkettenriss! Nachdem ich mich ein wenig kundig gemacht habe, entschied ich den Motor zunächst zu öffnen und zu entscheiden ob eine Reparatur möglich, sinnvoll und mit vertretbarem Aufwand zu machen ist. Das erforderliche Equipment inkl. Spezialwerkzeug habe ich in meiner Oldtimer-Hobby-Werkstatt. Nach anfänglichem Respekt vor diesem zu- und verbauten Motor haben wir uns durchgewurschtelt und den Motor im eingebauten Zustand filetiert. Anbauteile ab, Anbauten vom ZK demontiert und den Zylinderkopf abgenommen inkl. den ganzen zugehörigen Detailarbeiten (Habe jeden Arbeitsschritt dokumentiert und mit Fotos ergänzt. Würde dann im Nachgang ein DIY dazu schreiben falls da jemand Interesse daran hat.)
Ergebnis:
Aufsetzer auf Zylinder 2 und 6, Kolben mit Spuren - aber im akzeptablen Bereich. Kipphebel von Zylinder 2 Auslass-Seitig gebrochen. Nockenwelle OK ... Nach Dichtigkeitsprüfung waren alle Ventile brauchbar. Interessant war, dass für Zylinder 6 die Einlassventile etwas suppten und bei Zylinder 3 und 1 (Keine Aufsatzspuren) die Auslassventile ebenfalls durchschwitzten. Wir haben aufgrund der Bauform die Kanäle bei etwa 30Grad Umgebungstemperatur mit Kraftstoff gefüllt und so die Dichtigkeit der Ventile geprüft. Nach meinem Dafürhalten ist das Ergebnis überraschend gut. Trotzdem haben wir uns entschieden die Ventile alle neu einzuschleifen, alle Schlepphebel und Hydrostößel zu erneuern.
Die Zylinderlaufflächen sind in hervorragendem Zustand und alle Hohnspuren sind rundum erkennbar. Gute Pflege und regelmäßige Wartung haben dieses Bild bei 298.xxxkm Laufleistung vermutlich ergeben.
Die Steuerkette zwischen KW (Kurbelwelle) und ESP (Einspritzpumpe/Dieselhochdruckpumpe) ist gerissen. Die Steuerkette zwischen ESP und NW (Nockenwelle) ist intakt aber durchaus "schlabbrig wie das Bauchfell einer 94igjährigen Dame
Nach Vermessung der Zylinder und Kolbenspiel ist alles im tolleranten Bereich und so wird der Basismotor lediglich gereinigt und für die Montage vorbereitet. Der Zylinderkopf ist inzwischen bereits vermessen (benötigt keinen Planschliff) und die Ventile sind alle neu eingeschliffen. Natürlich werden die Schaftabdichtungen in diesem Zuge auch erneuert.
Hier nun meine Fragen:
- Was mache ich mit den Steuerketten. Kette NW-ESP und ESP-KW werden auf jeden Fall erneuert. Die Steuerkette zwischen KW und Ölpumpe überlege ich nicht anzutasten, da andernfalls die Demontage der Ölwanne droht und das scheint mir etwas umständlich zu sein (Motor anheben oder Motor raus?). Da diese Steuerkette vermutlich weniger belastet wird, könnte ich mir vorstellen sie nicht zu tauschen ... Wie ist die Meinung hierzu
- Spezialwerkzeug für Steuerzeiten und Steuerkettenmontage habe ich für den M57, hat ggf. jemand eine Arbeitsanleitung für die Verwendung (Beim freundlichen Wuppdichhändler wollen sie mir keine Kopie aus dem TIS zur Verfügung stellen obwohl ich dort Stammkunde und nicht unerheblich Umsatzrelevant bin)?
- Kann jemand die Anzugsdrehmomente für ZK-Schrauben, NW Lager und andere ZK Elemente beisteuern? Habe beim Goggeln bisher nur wiedersprüchliche und unzureichende Informationen gefunden.
Würde mir sehr helfen, wenn ich zu den einzelnen Fragen ein paar Informationen bekommen könnte.
vG
Martin
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