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Die Rechtschreib-Ecke
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@ Salzburger und Manili,
hab Eure Beiträge mit großem Spaß gelesen!
Wenn meine arme Tochter heute mit Diktaten gequält wird - wie ich schon vor vielen Jahren - empfinde ich das nach wie vor als überflüssige Tortour! Mit der richtigen Literatur stellt sich das Verständnis für die deutsche Sprache im Lauf der Zeit ganz von alleine ein. Dann kommt man auch ohne die bezeichneten modern gewordenen Anleihen aus.
Wenn die Verständlichkeit nicht drunter leidet - Manili verzeih mir - sollte man es mit der Rechtschreibung einfach nicht so eng sehen.
Liebe Grüße
IngridWenn wir nicht immer wieder etwas Neues probiert hätten,
würden wir heute noch in Höhlen leben
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Liebe Ingrid,
warum bittest Du ausgerechnet mich um Verzeihung?
Ich leide am meisten darunter, wenn ich sogar bei geübten Nachschriften( an ungeübte Diktate wage ich mich schon gar nicht mehr ran!) beim Korrigieren die Panik kriege, einem lernbehinderten Kind, (vielleicht sogar Legastheniker, aber nicht attestiert, weil die Eltern nicht in der Lage sind, eine Überprüfung zu beantragen, bzw. der Lehrer/die Lehrerin zuvor keine Notwendigkeit für eine Testung gesehen hatte) 20 bis 100 Fehler in einem Text mit max. 100 Wörtern anstreichen muss und diesem armen Geschöpf dann noch völlig den Knockout (Entschuldigt bitte den Anglizismus!)verpassen muss, indem ich ihm eine Note "ungenügend" oder bestenfalls "mangelhaft" erteilen muss.
Und eine Stunde später muss ich mit diesem armen Kindlein zusammen das Fach Englisch über uns ergehen lassen, weil irgendwelche hirnverbrannten Al. , die es zwar aufgrund zweifelhafter pädagogischer Fähigkeiten und, wie in Bayern üblich, aufgrund von Beziehungen und Tätigkeiten in irgendwelchen Verbänden oder Parteien zum Regierungsschulrat oder zum Ministeriumsbüttel gebracht haben, weil solche armen Gestalten am grünen Tisch entscheiden, dass jetzt ab dem Schuljahr 2003/04 meinetwegen alle lernbehinderten Kinder an Förderschulen das Recht haben müssen, Englischunterricht erteilt zu bekommen. Diese Kinder können bis zu den 9. Klassen teilweise nicht lesen, nicht schreiben, leiden möglicherweise noch zusätzlich an Dyskalkulie(Rechenschwäche), aber sie müssen Englisch lernen.
Ja, da lachen doch die Hühner sich zu Tode und der Gockel extra.
Ich selbst stelle mich außerhalb der Legalität, indem ich diesen Kindern eben keine Note 6 gebe, sondern noch eine gnädige 4, oder wenn ich beim Korrigieren mit einem blauen Stift und mit einem roten Stift arbeite, um gewisse fehlerhafte Wörter mit blauer Tinte zurecht zu schnitzen, damit ich dem kleinen Hempfling vor mir gerade noch einen Vierer geben kann, damit er nicht noch vollends jede Lust und Motivation an der bösen Schule verliert.
Das ist die andere Seite der Fähigkeit zur deutschen Sprache, und jetzt erklärt Ihr mal ausgerechnet einem Türkenkind oder einem Aussiedlerkind oder einem Kosovo-albanischem Kind, warum es ein "das" und auch ein "dass" gibt und warum man dieses wissen muss, wenn man es in diesem unserem Lande zu etwas bringen will.
mfG manili, der mit dem Halbtagsjob
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Ja, Sprache dient dazu, sich verständlich zu machen (beiseit: daneben erfüllt Sprache noch weitere wichtige Funktionen, aber das Fass mache ich jetzt nicht auf). Diesem Ziel kann und sollte auch die Rechtschreibung dienen.
Beispiel Satzzeichen:
Der Mensch denkt Gott lenkt.
Der Mensch denkt: Gott lenkt.
Der Mensch denkt, Gott lenkt.
Der Mensch, denkt Gott, lenkt.
Unterschiedliche Nuancen, unterschiedliche Bedeutungen.
Wenn ich sie zum Ausdruck bringen will, muss ich die Regeln der Zeichensetzung beherrschen - nicht umgekehrt...
HG, A
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Genau richtig, A-Dur. Ein super Beispiel.
Ich empfinde es einfach als Höflichkeit dem Leser gegenüber, dem Geschriebenen eine gewisse Wertschätzung durch die Mühe der korrekten Rechtschreibung zukommen zu lassen.
Ich persönlich lese ungerne "dahingeschmierte" Texte.
Aber das ist eben Geschmacksache
Gruß, Christof
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Irrtum
Korrekte Rechtschreibung ist nicht Ausdruck von Wertschätzung.
Wenn es so wäre, wäre das so, als wenn man sagt, wer keinen gewaschen Hals hat, klaut im Supermarkt.
Die Verbindung von Beidem ist einfach unlogisch und daher falsch. Das köstliche Beispiel von Dantho belegt doch, dass man die Rechtschreibung mächtig verbiegen kann, ohne dass der geschätze Leser überhaupt strapaziert wird.
Warum dann den Schreibenden ohne Not unter Druck setzen ?Ciao, Euer
Salzburger
frei nach Brecht:
"Man kann drehen oder wenden wie man will, der Auspuff bleibt immer hinten!"
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Hört, hört!
Schon wieder mal ins Schwarze getroffen!
Korrekte Rechtschreibung ist nicht Ausdruck von Wertschätzung.
mfG manili
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Thanks, my dear!
Auch darf man von der korrekten Rechtschreibung niemals auf Intelligenz schließen oder vom Gegenteil auf das Gegenteil.
Aber ich glaube, ich weiß auch, was Xare meint: Es gibt vor allem junge Leute, die wollen ihre Coolness bewusst in vernachlässigter Rechtschreibung ausdrücken. Die missachten bewusst die Interpunktion, die Groß- und Kleinschreibung, und sie schreiben mit Absicht in Ihrem Slang, um damit andere Menschen zu provozieren oder Ihre Missachtung allgemein geltender Regeln in der Missachtung genormter Rechtschreibung auszudrücken.
Sowas bezeichne ich dann als "Verbale Diarrhoe"= Sprache als Durchfall = Durchfall als Sprache= ganz einfach Schei...
mfG manili
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Danke, Manili.
Genau das meine ich. Ich beziehe mich eher auf unsere Jugend und Leute meines Alters, die zwar korrekt schreiben könnten, es aber aus reiner Nachlässigkeit nicht tun. Ich lese auch in anderen Foren (viel Modellbau mit anderer Zielgruppe als hier vertreten) und was dort so geschrieben steht, kann man dann wirklich nicht mehr lesen, ohne dass einem die Tränen kommen.
Alles aber eben Geschmacksache. Und was Intelligenz mit korrketer Aussprache und Rechtschreibung zu tun hat, darüber kann man auch geteilter Meinung sein, Salzburger. Mal ganz ehrlich: was hältst Du von Berwerbungsschreiben, in denen sich die Rechtschreib- und Satzbaufehler häufen? Oder ist die politische Korrektheit tatsächlich wichtiger als eine objektive Einschätzung der Tatsachen?
Gruß und schönen Sonntag,
Euer Christof
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Da wiederum unterliegst Du, lieber Christof, einem großen und leider allgemein gültigen Irrtum. Ich möcht jetzt Salzburgers prägenden Satz ein klein wenig verändern und sagen:
Korrekte Rechtschreibung ist nicht Ausdruck von Intelligenz!
Oft sind gerade Kinder mit Legasthenie zwar in der Rechtschreibung kastrophal, aber von der Intelligenz her überragend.
Und ein Lehrherr oder Unternehmer, der von der vielleicht sogar noch handschriftlichen Rechtschreibung seiner Bewerber auf Intelligenz , ja vielleicht sogar auf Kompetenz in seinem Beruf schließt, ist völlig falsch gewickelt.
mfG manili
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Zitat von manili...Oft sind gerade Kinder mit Legasthenie zwar in der Rechtschreibung kastrophal, aber von der Intelligenz her überragend.
Ich stimme dir voll zu, denn wenn solch ein Jugendlicher sein Abi schafft hat er weit mehr gearbeitet/geleistet als manch durchschnittlicher Schüler...Freundschaft ist, wenn dich einer für gutes Schwimmen lobt, nachdem du beim Segeln gekentert bist.
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