Liebe Leute
unglaublich schnell sind für uns die ersten beiden Wochen unserer Schwedenreise vergangen. 3347 Kilometer liegen hinter uns, nächste Woche um diese Zeit wollen wir bereits auf der Fähre stehen, die uns von Trelleborg nach Travemünde oder Sassnitz bringt (gebucht haben wir noch nicht) , am Sonntag soll es dann in einem Rutsch zurück in die Heimat gehen.
Vielleicht ist jetzt - wo wir uns etwas auf einem Stellplatz auf der Insel Öland erholen - ein guter Zeitpunkt , das erste Resümee zu ziehen.
Wir haben wunderbare Landschaften mit glasklaren Seen und Flüssen, herrliche kleine Dörfer mit roten Holzhäusern und schöne, stolze Städte wie Göteborg und Stockholm gesehen. Viele tolle Eindrücke werden uns für immer im Gedächtnis haften bleiben.
Aber wenn wir in Zukunft an Schweden denken, wird damit auch immer die Erinnerung an unglaublich freundliche und hilfsbereite Menschen verbunden sein. Beeindruckt hat uns die überall vorhandene Sauberkeit. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es das bei uns auch mal. Aber das ist ein anderes Thema.
Auch im Straßenverkehr geht es um ein Vielfaches gelassener und rücksichtsvoller zu als bei uns. Kein Gehupe oder Geschimpfe, wenn man mit dem Wohnmobil mal einen Augenblick zu lange die linke Spur beansprucht, keine riskanten Überholmanöver. Das ist total entspanntes Fahren, das Freude macht.
Was uns etwas (und manchmal auch ein bisschen mehr als etwas) genervt hat? Das war ein Umstand, den wir vor Reiseantritt noch als positiv und erfreulich angesehen hatten, der uns aber mit der Zeit gehörig auf den Wecker gegangen ist: Das allgegenwärtige Bezahlen mit der Kreditkarte. Nicht selten wird in Gechäften von uns Ausländern verlangt, dass wir den Personalausweis vorlegen und dann aufgefordert werden, die endlos lange Nummer desselben auf dem vorgelegten Beleg zu notieren. An Tankstellen hat der Automat mehr als einmal die von uns benutzten Karten (Visa und Maestro) ohne nachvollziehbare Gründe abgelehnt, obwohl wir es mit verschiedenen Karten versucht haben.
Und dann erst die Parkautomaten... Manchmal haben wir drei oder vier Anläufe gebraucht, bis wir die Gebühren mit der Kreditkarte bezahlen konnten, zahlreiche Automaten akzeptieren nämlich gar keine Münzen mehr. In Stockholm haben wir parktechnisch den Höhepunkt erlebt. So hat sich der Automat am Strandvägen , wo man nachts umsonst stehen kann (was zahlreiche Wohnmobil-Urlauber nutzen), am ersten Nachmittag beharrlich geweigert, unsere Visa-Karte zu akzeptieren . Anderen Womo-Urlaubern erging es kein bisschen anders, es fanden regelrechte "Debattier-Runden" statt, wie man den beknackten Automaten denn überlisten könnte.
Ich hab es dann am nächsten Morgen, als es für uns in die Stadt ging, beim ersten Anhieb geschafft. Und hab mir gleich noch ein Bier verdient, weil ich einem jungen, verzweifelten Niederländer eine Parkkarte mitgezogen habe (gegen Bargelderstattung).
Ich bin mir sicher, dass diese kleinen urlaubstechnischen Stolperfallen für uns schon bald nur noch folkloristischen Erinnerungswert haben. Was wirklich wichtig ist, war bisher einfach großartig : die Landschaft , die Menschen, die Freundlichkeit.
Und jetzt hänge ich einfach noch ein bisschen in der Sonne ab. Denn morgen geht es in die letzte Runde.
Wir hören voneinander ....
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